Zum ersten Mal hat China einen Rückgang bei seiner Bevölkerung verzeichnet. Ende Dezember habe das bevölkerungsreichste Land der Welt 1,411 Milliarden Einwohner gehabt und damit rund 850.000 weniger als im Jahr zuvor. Das hat das Statistikamt in Peking mitgeteilt. Es war der erste Rückgang der Zahl an Menschen in der Volksrepublik seit Anfang der 1960er Jahre. Damals litt China unter der schlimmsten Hungersnot seiner modernen Geschichte.

Die Entwicklung ereignet sich im Hintergrund einer alternden Gesellschaft mit sinkenden Geburtenraten. Im letzten Jahr wurden diesen Angaben zufolge in China 9,56 Millionen Menschen geboren. Zugleich sind 10,41 Millionen Menschen gestorben.

Bürger in der Sonderverwaltungszone Hongkong und in Macao sowie von Taiwan, das China als Teil der Volksrepublik betrachtet, fließen die Zählungen nicht ein. Auch Ausländer, die in China leben und arbeiten, sind nicht in dieser Statistik drin.

Männer waren mit insgesamt 772 Millionen Einzelpersonen den Angaben zufolge weiterhin in der Überzahl. Ihnen standen 689,7 Millionen Frauen gegenüber. Dies ist eine Folge der inzwischen abgeschafften Ein-Kind-Politik und einer traditionellen Präferenz für den männlichen Nachwuchs, der den Familiennahmen weitertragen soll.

Durch die Überalterung müssen zunehmend weniger Werktätige in der zweitgrößten Volkswirtschaft immer mehr alte Leute versorgen. Jeder fünfte Chinese ist heute schon älter als 60 Jahre. Zugleich geht die Bevölkerungsgruppe im statistisch betrachtet arbeitsfähigen Alter zwischen 15 und 59 Jahren weiter zurück.

Quelle: ZDF