Als Reaktion auf die Strafmaßnahmen gegen das Land hat der Iran nun auch deutsche Medienorganisationen und auch Journalisten auf eine Sanktionsliste gesetzt. Auf der Sanktionsliste, die das iranische Außenministerium am heutigen Mittwoch (26.10.) veröffentlichte, finden sich die persische Abteilung der Deutschen Welle, aber auch „Bild“-Chefredakteur Johannes Boie und die Chefredakteurin der „Bild am Sonntag“ Alexandra Würzbach.
Der Iran wirft den aufgelisteten Personen und Unternehmen „Unterstützung von Terrorismus“ vor. Die Sanktionen umfassen ein Einreiseverbot ins Land und das Einfrieren von Vermögen.
Das Regime im Iran bedrohe bereits seit längerer Zeit die Kolleginnen und Kollegen in der Farsi-Redaktion und ihre Familien, sagte DW-Intendant Peter Limbourg. „Das ist nicht hinnehmbar.“ „Das Regime fördert Terrorismus nach innen und nach außen. Ich erwarte, dass die Politik in Deutschland und Europa den Druck auf das Regime erhöht. Dass wir nun auf einer solchen Liste stehen, wird uns nicht davon abhalten, unsere Nutzerinnen und Nutzer im Iran mit verlässlichen Informationen zu versorgen„, sagte Limbourg weiter.
Der Deutsche Journalisten Verband (DJV) forderte die Bundesregierung auf, „sich mit Nachdruck dafür einzusetzen, dass die Sanktionen des iranischen Regimes gegen die Deutsche Welle unverzüglich wieder aufgehoben werden.“ Frank Überall, der Vorsitzende des DJV, sagte: „Es ist völlig absurd, kritischen und unabhängigen Journalismus, wie ihn die Journalistinnen und Journalisten des deutschen Auslandssenders betreiben, als Terrorismus zu kriminalisieren.“
Auf der Sanktionsliste stehen auch Radio France Internationale und auch zwei deutsche Unternehmen. Schon letzte Woche hatte Teheran britische Personen und Einrichtungen auf eine Terrorliste gesetzt und sie mit Einreisesperren belegt. Schon seit Wochen sorgen Massenproteste im Land weltweit für Aufsehen. Es geht dabei um den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, die in Polizeigewahrsam starb. Sie wurde vorher festgenommen. Daraufhin hatte die Europäische Union das Land mit Sanktionen belegt.
Quelle: DWDL