In den Tarifverhandlungen für die rund 580.000 Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen Industrie ist in der dritten Runde ein Durchbruch gelungen. So werden Löhne und Gehälter in zwei Stufen um insgesamt 6,5 Prozent steigen. Ab Januar 2023 steigen die erst um 3,25 Prozent und im Jahr darauf, also 2024, dann wieder um 3,25 Prozent.
Außerdem zahlen die Unternehmen jene 3.000 Euro Inflationsgeld aus, die die Bundesregierung von Steuern und Abgaben befreien will. Die Auszahlung wird auch in zwei Stufen erfolgen. Einmal 1.500 Euro im Januar und ein Jahr später nochmal den gleichen Betrag. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 20 Monaten bis Ende Juni 2024.
Hans Oberschulte, der Verhandlungsführer des Bundesarbeitgeberverbands Chemie (BAVC), sprach von einem „krisengerechten Abschluss“. Dieser biete die notwendigen Flexibilität für Unternehmen, „die jetzt oder in Zukunft in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind.“ Der Verhandlungsführer der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Ralf Sikorski, sagte: „Wir haben unter miserablen Rahmenbedingungen Wort gehalten und eine intelligente Kombination aus schnell spürbarer Entlastung und nachhaltigem Lohnplus durchgesetzt.“
Die Kombination aus Sonderzahlungen und tabellenwirksamer Entgelterhöhung bedeuten für die Beschäftigten eine Nettoauslastung von durchschnittlich 12,94 Prozent, in der Einstiegsentgeltgruppe sogar 15,64 Prozent.
Quelle: Handelsblatt