Die Intendantinnen und Intendanten der ARD haben das Vertrauen in die amtierende Spitze des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) verloren. Der Vorsitzende der ARD, WDR-Intendant Tom Buhrow erklärte, dass er und seine Kolleginnen und Kollegen immer neue Vorwürfe von den Medien erfahren. „Wir, die Intendantinnen und Intendanten der ARD, haben kein Vertrauen mehr, dass der geschäftsführenden Leitung des Senders die Aufarbeitung der diversen Vorfälle zügig genug gelingt“, sagte Buhrow.

Der ARD-Vorsitzende zollte der zurückgetretenen Rundfunkratsvorsitzenden Frederike von Kirchbach ihren Respekt. Ihr Schritt setze ein Signal für einen tiefgreifenden Neuanfang beim RBB. „Dieser wird auch die amtierende Geschäftsführung des Senders betreffen müssen“, denn es sei fraglich, dass der RBB mit dieser Aufstellung stabilisiert werden könne. „Das ist aber im elementaren Interesse der ARD, der leidgeprüften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch der Menschen im RBB-Sendegebiet„, so Buhrow.

Der Intendant des NDR, Joachim Knuth ergänzte: „Das fehlende Vertrauen gilt der geschäftsführenden Leitung des RBB, weil die mehrfach eingeforderte Transparenz nicht hergestellt wurde. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des RBB gilt unsere Solidarität, sie sind und bleiben Teil der ARD-Familie und können sich unserer Unterstützung sicher sein. Es braucht jetzt einen zügigen Prozess, aus dem der RBB als Ganzes gestärkt hervorgeht.“

Vorher trat die Rundfunkratsvorsitzende Frederike von Kirchbach zurück und zog weitere Konsequenzen in der RBB-Affäre. Sie sagte: „Der RBB steht vor einem Neuanfang. Nach zehn Jahren als Vorsitzende des Rundfunkrates möchte ich dazu einen Beitrag leisten und stelle mein Amt zur Verfügung. Unser Gremium hat mit der Abberufung von Patricia Schlesinger als Intendantin den Weg für neue Strukturen und Personen im RBB frei gemacht. Für alles, was jetzt kommt, sehe ich neue Verantwortliche in der Pflicht, deshalb trete ich zurück“. Kirchbach war seit 2007 Mitglied im Rundfunkrat, seit 2013 war sie die Vorsitzende.

Quelle: Tagesschau.de