Die Frauenrechtlerin Salma al-Shehab hat sich auf Twitter einen Account. Und deswegen droht ihr in Saudi-Arabien nun eine Haftstrafe von bis zu 34 Jahren. Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen in Genf hat dieses Urteil scharf kritisiert. Eine Sprecherin teilte mit: „Wir sind entsetzt“.
Al-Shehab, die auf Twitter keine 3.000 Follower hat, schreibt eigentlich in Großbritannien an ihrer Doktorarbeit. Bei einem Heimatbesuch im vergangenen Jahr wurde sie dann festgenommen. Das Gericht in Saudi-Arabien verurteilte sie unter anderem, weil sie sich auf Twitter gegen die Unterdrückung von Frauen positioniert hatte. In einem Tweet aus dem Jahr 2020 forderte sie die „Freiheit für die Häftlinge des Patriarchats“.
Dieser Fall zeige, dass die Behörden Gesetze gegen Terrorismus und Cyberkriminalität missbrauchen, um Andersdenkende einzuschüchtern und sich an ihnen zu rächen, teilte die UN-Sprecherin mit.
Quelle: SPIEGEL.de