Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist nach eigenen Angaben in eine Einzelzelle verlegt worden. In den Online-Netzwerken schrieb er am Montag (15.08.): „Grüße aus der Einzelhaft„.
Offiziell sei er in eine Einzelzelle verlegt worden, weil er gegen die Kleiderordnung verstoßen hat. Er hatte den obersten Knopf seiner Gefängnisuniform aufgeknöpft. Er erklärte, dass er drei Tage lang in dieser Einzelzelle bleiben muss. Die Leitung des Gefängnisses habe ihn aber gewarnt, dass es sein „ständiger Aufenthaltsort“ werden könnte, wenn er seine „Haltung nicht überdenke“. Nawalny beschrieb seine Zelle als „Betonzwinger“, in dem es sehr heiß und stickig sei.
Unklar war zunächst, wie diese Informationen über ihn aus dem Gefängnis gelangte. In dem Beitrag heiß es, dass Nawalny nur „eine Tasse und ein Buch“ in seine Zelle habe. Isolationshäftlinge dürften keine Besucher, Briefe oder Pakete empfangen. Für etwas mehr als einer Stunde am Tag bekommt der 46-Jährige einen Stift und etwas Papier.
Nawalny wurde im Juni in eine Strafkolonie verlegt worden. Letzte Woche wurde bekannt, dass er eine „Ein-Mann-Gewerkschaft“ in dem Straflager gegründet habe, wo er in einer Näherei arbeitet. Nach seinen Angaben gab es auch schon in dieser Gewerkschaft einen Erfolg. So werden die Hocker in der Näherei durch Stühle für die Häftlinge ersetzt.
Alexej Nawalny ist einer der prominentesten Kritiker von Russlands Präsident Wladimir Putin und wurde durch den Aufruf zu Massenprotesten und die Enthüllungen von Korruptionsfällen in Russland bekannt. Er wurde Anfang 2021 in Moskau nach einem Aufenthalt in Berlin festgenommen.
Quelle: zdf.de