Der russische Staatskonzern Gazprom liefert wie angekündigt seit heute Morgen (27.07.) weniger Gas durch die Pipeline Nord Stream 1. Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sagte in einem Interview mit dem Deutschlandfunk: „Zur Zeit sehen wir die nominierte Drosselung„. Der russische Gaskonzern liefert demnach 20 Prozent der üblichen Menge. „Wir werden im Laufe des Tages sehen, ob es dabei bleibt“, sagte Müller.
Auch Gascade, der deutsche Netzwerkbetreiber, teilte nach Angaben der Zeitung „Die Zeit“ mit, dass seit 8 Uhr morgens 1,28 Millionen Kubikmeter pro Stunde durch Nord Stream 1 fließen und damit etwa ein Fünftel der Kapazität.
Allerdings buchte Gazprom zeitgleich deutlich mehr Kapazität bei der Transgas-Leitung durch die Slowakei als in den vergangenen Tagen. Nach Angaben des Betreibers Eugas wurde am slowakischen Grenzort Velké die Durchleitung von 68,6 Millionen Kubikmetern Gas angemeldet. Gestern (26.07.) waren es noch 36,8 Millionen Kubikmeter gewesen. Diese Buchung deutet darauf hin, dass Gazprom die ausfallenden Gaslieferungen von Nord Stream 1 durch die Route über die Slowakei ausgleicht.
Der Staatskonzern kündigte Anfang dieser Woche an, dass man die Gaslieferungen durch Nord Stream 1 ab Mittwochmorgen von derzeit 40 Prozent auf nur noch 20 Prozent der Kapazität drosseln werde. Als Grund gab man die Wartung einer Turbine an. Im Juni hatte man bei der Drosselung von 60 auf 40 Prozent auch auf technische Gründe hingewiesen.
Quelle: Zeit.de