Nach der Ankündigung von Finnland und Schweden der NATO beizutreten, hat die Türkei den beiden Ländern vorgeworfen, dort lebende „Terroristen“ nicht auszuliefern. In den letzten fünf Jahren hätten weder Schweden noch Finnland positiv auf die insgesamt 33 Auslieferungsersuchen der Türkei, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter der Berufung auf das Justizministerium in der Türkei.
Der türkische Präsident Erdogan erklärte gestern Abend (16.05.), dass sein Land den geplanten NATO-Beitritt von Schweden und Finnland „nicht Ja sagen“ werde. Delegationen aus beiden Ländern sollen sich keine Mühe machen, in die Türkei zu reisen, um die Regierung des türkischen Präsidenten von ihren Beitrittsgesuchen zu überzeugen.
Erdogan hatte Schweden und Finnland vorgeworfen, dass sie sich „wie ein Gästehaus für Terrororganisationen“ verhalten würden. Er habe zu den Beitritten zum westlichen Militärbündnis deswegen keine „positive Meinung“. Bei diesen „Terrorverdächtigen“, von denen er spricht, handelt es sich laut der Anadolu um kurdische Extremisten oder Anhänger des in den USA lebenden Predigers Fettullah Gülen.
Quelle: zdf.de