Die russische Journalisten Marina Owsjannikowa, die am Montag (14.03.) im russischen Staatsfernsehen live gegen den Ukraine-Krieg durch Russland protestierte, will das Land nicht verlassen. In einem „SPIEGEL“-Interview sagte sie: „Ich will unser Land nicht verlassen“. Vorher bot der französische Staatspräsident Emmanuel Macron ihr Asyl an.
„Wir wollen auf keinen Fall weg, nirgendwo hin auswandern“, sagte sie in dem Interview. „Ich bin Patriotin, mein Sohn ein noch viel größerer.“ Doch ihr Protest gegen den Angriffskrieg auf die Ukraine hat ihr Leben verändert. Derzeit hält sich die 43-Jährige „versteckt“. „Ich spüre großen Stress, der wird anhalten“, schilderte sie ihre Verfassung.
Im russischen Staatsfernsehen werden unter anderem die Worte „Krieg“ und „Invasion“ nicht genannt. Wenn man das sagt, kann man dank des neuen Mediengesetzes, was in Russland praktisch die Meinungs- und Pressefreiheit zerstört hat, für bis zu 15 Jahre in Haft kommen. Das droht auch Owsjannikowa. Nach ihrem Protest, der am Montagabend in der Hauptnachrichtensendung des Ersten Programms des russischen Staatsfernsehens gezeigt wurde, wurde sie festgenommen. Sie wurde zu einer Geldstrafe von umgerechnet 250 Euro (30.000 Rubel) verurteilt.
Im „SPIEGEL“-Interview schilderte Owsjannikowa, sie habe vor der Aktion ihre Arbeit begonnen wie an jedem anderen Tag. Sie habe im Studio beobachtet, wo genau die Kameras stehen, wie sie sich bewegen, wo sie sich hinstellen könne. „Ich hatte große Angst, am Ende könne alles umsonst sein, wenn mich keiner zu sehen bekäme“, sagte sie.
Quelle: zdf.de