Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält Lockerungen der Corona-Maßnahmen erst in einigen Wochen möglich. Bei der „Bild“ sagte er: „Ich glaube, dass wir deutlich vor Ostern lockern.“ Er sei davon „fest überzeugt“. Voraussetzung dafür sei aber, dass Mitte Februar wie erwartet die Omikron-Welle ihren Höhepunkt erreicht hat. „Man darf das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erschossen wird“, warnte der Gesundheitsminister.
Lauterbach könnte sich vorstellen, dass auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz über Lockerungen diskutiert wird. Ob es dann wirklich zu Lockerungen kommen wird, „hängt davon ab, wie wir dann stehen“, sagte er.
Aktuell ist Lauterbach gegen Lockerungen. Er halte es „für verrückt“, wenn bei Höchstzahlen von Infizierten und einer funktionierenden Strategie die Maßnahmen gelockert würden.
Bei „Bild“ äußerte sich Lauterbach auch zu RKI-Chef Lothar Wieler, der für seine mangelhafte Kommunikation für die Verkürzung des Corona-Genesenenstatus von sechs auf drei Monate kritisiert wurde. „Das hier war nicht in Ordnung“, sagte Lauterbach. Es gehe nicht, dass er als Minister gleichzeitig mit den Bürgern erfahre, dass es einen neuen Status gebe. „Das ist ja klar, und darüber ist offen gesprochen worden.“ Das dürfe sich „nicht wiederholen“, sagte Lauterbach.
Gleichzeitig sieht er keinen Grund für personelle Konsequenzen. Wieler habe „zwei Jahre lang eine sehr wichtige und gute Arbeit gemacht und genießt weiter mein Vertrauen. So einfach ist das.“ Hintergrund der Diskussion um Wieler ist, dass der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai dem „Spiegel“ sagte, dass sich Wieler des „Vertrauens der FDP“ nicht mehr sicher sein könne.
Quelle: zdf.de