Die radikalislamischen Taliban haben drei Wochen nach ihrer Machtübernahme in Afghanistan erstmalige Teilnehmer ihrer Übergangsregierung präsentiert.
Mullah Mohammed Hassan Achund werde an der Spitze der Regierung stehen, sagte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid am Dienstag (07.09.) in Kabul. Taliban-Mitbegründer Abdul Ghani Baradar werde sein Stellvertreter. Ebenso übrige Schlüsselposten des Kabinetts wurden an führende Vertreter der Miliz vergeben.
Achund war genauso an der ersten Regierung der Miliz beteiligt, die allemal von 1996 bis 2001 an der Macht war. Damals hatte er den Posten des stellvertretenden Außenministers inne.
Er steht auf der schwarzen Liste der Vereinten Nationen und war ein enger Verbündeter und politischer Berater von Mullah Omar, dem Gründer und ersten Anführer der Taliban. Nach UN-Angaben galt Achund früher als „einer der leistungsfähigsten Taliban-Befehlshaber„.
Abdul Ghani Baradar hatte die Gespräche mit den USA geführt und das Abkommen unterzeichnet, das zum endgültigen Rückzug der Amerikaner aus Afghanistan führte.
Laut Sprecher Mudschahid handelt es sich um eine Interimsregierung. Das Kabinett sei noch nicht rundum. Die Islamisten hatten die Bekanntgabe einer neuartigen afghanischen Regierung im Voraus öfter verschoben. Sie hatten eine „integrative“ Regierung versprochen, die die ethnische Zusammensetzung der Nation abbildet.
Quelle: zdf.de