Einer aktuellen Studie zufolge belastet der seit Januar geltende CO2-Preis auf Kraftstoffe Haushalte mit einem geringen Einkommen am stärksten. Das geht aus einem Gutachten im Auftrag der Verbraucherzentrale Bundesverbands (zvbv) hervor, das der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Demnach reichen die bislang beschlossenen Maßnahmen zur Kompensation von höheren Spritpreisen nicht aus, um Geringverdiener mehr zu entlasten als Haushalte mit höheren Einkommen.
Eine Betrachtung für dieses Jahr ergab den Verbraucherschützern zufolge, dass die Gruppe der einkommensstärksten 30 Prozent mehr als ein Drittel der Mehrkosten wieder zurückerhält. In der unteren Einkommenshälfte würden dagegen lediglich 10 bis 17 Prozent der gestiegenen Mobilitätskosten ausgeglichen. Erstellt haben die Studie die Forschungsstätte evangelischer Studiengemeinschaft (FEST) und das Forum ökologisch-sozialer Marktwirtschaft (FÖS).
Der Vorsitzende des vzbv, Klaus Müller, forderte die Politik zum Einlenken auf. „Haushalte mit niedrigen Einkommen leiden unter den steigenden Spritkosten und brauchen dringend Unterstützung von der Politik“, sagte er. Der Verband schlägt unter anderem ein einkommensunabhängiges Mobilitätsgeld vor.
Die ungleiche Entlastungswirkung zwischen den Einkommensgruppen liegt den Autoren dieser Studie zufolge vor allem an der Pendlerpauschale, von der Mehrverdiener wegen des höheren Grenzsteuersatzes stärker profitieren würden. Daneben haben die Forscher zwei weitere Maßnahmen zur Kompensation steigender CO2-Preise in den Blick genommen: die Absenkung der EEG-Umlage und die Einführung einer Mobilitätsprämie ab dem 21. Kilometer.
Die Studie beschreibt die sozialen Auswirkungen des seit Anfang des Jahres geltenden CO2-Preises auf Öl und Gas. Aktuell beträgt dieser 25 Euro pro Tonne CO2, der Preis soll mit den Jahren weiter steigen, um den Einsatz von fossilen Brennstoffen im Verkehr und bei Gebäuden im Sinne von mehr Klimaschutz unattraktiver zu machen. So hat der derzeit geltende Aufschlag das Tanken bislang um etwa sieben bis acht Cent verteuert.
Quelle: zdf.de