Wegen der milliardenschweren Ausgaben in der Corona-Pandemie gab es im ersten Halbjahr ein großes Minus im Staatshaushalt. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen haben insgesamt 80,9 Milliarden Euro mehr ausgegeben als sie eingenommen haben. Das hat das Statistische Bundesamt anhand von vorläufigen Daten ermittelt. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit bei 4,7 Prozent.
Es war das zweihöchste Minus in einer Jahreshälfte seit der Wiedervereinigung. Im ersten Halbjahr 2020 hatte das Defizit noch bei 47,8 Milliarden Euro betragen.
Nach dem Einbruch im Corona-Lockdown gewann die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn im zweiten Quartal wieder an Tempo. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Zeitraum April bis Juni um 1,6 Prozent gestiegen im Vergleich zum Vorquartal. In einer ersten Schätzung ging das Statistische Bundesamt von 1,5 Prozent aus. Verglichen mit dem ersten Quartal 2019, dem Vierteljahr vor Beginn der Corona-Pandemie, war die Wirtschaftsleistung aber noch 3,3 Prozent geringer.
Vor allem die Konsumlust der Verbraucher nach dem Ende des Corona-Shutdowns und die staatlichen Konsumausgaben schoben die Konjunktur an. Die Einschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus waren ab Mai schrittweise gelockert worden.
Nach der Einschätzung der Deutschen Bundesbank könnte sich das Defizit trotz des erwarteten kräftigen Wirtschaftswachstums im Gesamtjahr vergrößern. Es dürfte über 5 Prozent des BIP hinausgehen, schrieb die Notenbank in ihrem jüngsten Monatsbericht.
Quelle: zdf.de