Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen erwartet in diesem Jahr ein Minus von 15 Milliarden Euro. In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland warnt die Chefin des Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, dass die von der Bundesregierung beschlossene Steuerzuschuss für die Kassen im kommenden Jahr nicht reichen wird.
„Die Bundesregierung muss nachlegen“, sagte sie. „Wir gehen davon aus, dass die zugesagten zusätzlichen sieben Milliarden Euro nicht ansatzweise ausreichen“, sagte Pfeiffer weiter. Sie sagte auch, dass vereinbart sei, dass noch vor der Bundestagswahl Ende August, wenn genauere Zahlen vorlägen, die Lücke bestimmt und dann vom Bundestag ein höherer Bundeszuschuss beschlossen werde.
Pfeiffer betonte, dass sie von der Regierung erwarte, dass sie sich an die Zusage hält. Sonst drohen 2022 kräftige Beitragserhöhungen. Auch für das laufende Jahr rechnet sie mit einem Milliardendefizit: „In diesem Jahr dürfte sich das Defizit gegenüber 2020, als der Fehlbetrag 2,65 Milliarden Euro betragen hat, deutlich erhöhen, im schlimmsten Fall sogar verdoppeln“. Für die kommende Wahlperiode forderte Sie eine gesetzliche Neuregelung der Steuerausschüsse. „Wir wollen einen verlässlichen und dynamisierten Bundeszuschuss zur Finanzierung der versicherungsfremden Leistungen. Eine Gesundheitsversorgung nach Haushaltslage darf es nicht geben“, sagte sie.
Es sei klar, dass zum Beispiel die kostenfreie Mitversicherung der Kinder zum Kern der gesetzlichen Krankenversicherungen gehöre. Kritik gibt es auch und zwar, dass man den Beitragszahlern nicht die Bundeskosten aufdrängen sollen.
Quelle: zdf.de