Nach einem Kommentar auf Facebook könnte der Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, mit Konsequenzen in seiner Partei rechnen. Parteichefin und Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, geht politisch auf maximale Distanz zu Palmer und kündigt Konsequenzen an.

Auf Twitter schrieb sie: „Die Äußerungen von Boris Palmer ist rassistisch und abstoßend. Sich nachträglich auf Ironie zu berufen macht es nicht ungeschehen.“ Weiter schrieb sie: „Nach dem erneuten Vorfall beraten unsere Landes- und Bundesgremien über die entsprechenden Konsequenzen, inklusive Ausschlussverfahren.

Noch heute (08.05.) soll der Grünen-Landesparteitag in Baden-Württemberg auf Antrag der Basis darüber entscheiden, ob es ein Ausschlussverfahren gegen Palmer geben soll. Hinter dem Antrag stehen knapp 20 Mitglieder der Grünen, davon fünf aus Tübingen. In der Begründung heiß es einfach: „Das Maß ist voll.

Der Auslöser des Ganzen ist ein Post von Palmer auf Facebook, in dem er Ex-Nationalspieler Dennis Aogo beleidigt hat. In dieser Woche war Aogo in den Schlagzeilen, weil Jens Lehmann den Sky-Experten rassistisch beleidigt hatte. Palmer meinte dann zu schreiben, dass Aogo ein Rassist sei. Zur Begründung verwies Palmer auf einen nicht-verifizierten Kommentar auf Facebook, in dem ohne jeden Beleg behauptet worden war, Aogo habe für sich selbst rassistische Beleidigungen benutzt.

Am Samstag versuchte dann Palmer sich noch zu rechtfertigten. In einem langen Statement auf Facebook schrieb er, dass er eine Debatte mit dem Stilmittel der Ironie ins Groteske überzieht. „Meine Kritik am Auftrittsverbot von Aogo und Lehmann mit Rassismus in Verbindung zu bringen, ist so absurd, wie Dennis Aogo zu einem ‚schlimmen Rassisten‘ zu erklären, weil ihm im Internet rassistische Aussagen in den Mund gelegt werden.

Quelle: SPIEGEL.de