Bei einer Massenpanik auf einem jüdischen Fest im Norden von Israel sind nach Angaben von Rettungskräften mindestens 44 Menschen ums Leben gekommen. Ein Sprecher des Rettungsdienstes sprach von einer „unfassbaren Katastrophe“.
Mehr als 150 Menschen wurden verletzt, viele Lebensgefährlich. Die Verletzten wurden zum Teil auch mit Rettungshubschrauber in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Vor Ort versuchte die Polizei das Gelände zu räumen. Zufahrtsstraßen wurden abgesperrt. Auch Soldaten waren im Einsatz.
Israels Präsident Reuven Rivlin schrieb auf Twitter, dass er die Berichte aus dem Ort Meron verfolge und er bete für die Genesung der Verletzten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einer großen Tragödie.
Tausende Ultraorthodoxe hatten in Meron den jüdischen Feiertag Lag Baomer begangen. In den Sozialen Medien war vor dem Unglück in Videos zu sehen, wie Menschen dicht gedrängt und ausgelassen gesungen und getanzt hatten. Die Zeitung „Haaretz“ berichtet unter Berufung auf Polizeikreise, dass die Panik durch das ausrutschen und hin fallen von Menschen ausgelöst wurde. Ein Verletzter, der ins Krankenhaus gebracht wurde, sagte, dass etwa 500 Menschen seien in einem Abschnitt eingepfercht gewesen, in dem normalerweise Platz für 50 Menschen sind.
Kritik gab es auch für die Polizei. Sie habe die Leute ins abgesperrte Areal gelassen, obwohl es schon sehr voll gewesen sei. Nach Beginn der Panik habe die Polizei dann nicht schnell genug reagiert und zu spät die Ausgänge geöffnet. Insgesamt waren rund 5.000 Sicherheitskräfte im Einsatz. Die Behörden hatten eine Teilnehmerzahl der Wallfahrt auf 10.000 Pilger beschränkt. Doch nach Angaben der Organisatoren waren es 30.000 Pilger, die aus ganz Israel angereist waren, einige Medien sprechen sogar von bis zu 100.000. Für das Land war es die erste große öffentliche Versammlung seit dem Beginn der Corona-Pandemie.
Quelle: zdf.de