Die Bundesanwaltschaft hat eine Spionageanklage wegen der Weitergabe von Grundrissen vom Deutschen Bundestag an den russischen Militärgeheimdienst GRU erhoben. Ein Mitarbeiter einer für das Parlament tätigen Firma soll 2017 Dateien mit Grundrissen von Liegenschaften an einem Mitarbeiter des Geheimdienstes in der russischen Botschaft in Berlin übergeben haben, wie die Anklagebehörde am Donnerstag (25.02.) in Karlsruhe mitteilte. Der Mann muss sich da vor dem Kammergericht in Berlin verantworten.
Der Mann arbeitete nach Angaben der Bundesanwaltschaft für ein Unternehmen, das in der Vergangenheit wiederholt vom Deutschen Bundestag beauftragt wurde. Die Aufträge sahen demnach gesetzlich vorgeschriebene Überprüfung von elektrischen Geräten in den Liegenschaften des Parlaments vor. Daher habe der Mann auch Zugriff auf PDF-Dateien mit den entsprechenden Grundrissen des Reichstags gehabt.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft entschloss sich der Mann dann in der Zeit von Ende Juli 2017 bis Anfang September 2017 aus eigenen Antrieb dazu, die Informationen über die Liegenschaften des Bundestags an die russischen Nachrichtendienste weiterzugeben. Dafür hat er einen Datenträger mit den entsprechenden PDF-Dateien angefertigt und sie dann an einem Mitarbeiter der russischen Botschaft in Berlin geschickt, der hauptamtlich für den russischen Militärgeheimdienst GRU tätig ist.
Quelle: Tagesschau.de