Nach dem der ehemalige US-Präsident Donald Trump vom Senat freigesprochen wurde, ist nun in der Republikanischen Partei ein offener Machtkampf ausgebrochen. Mit scharfen Worten hat Trump mit seinem früheren Verbündeten, dem Minderheitsführer der Partei im Senat, Mitch McConnell, abgerechnet.

Am Dienstag wurde eine Erklärung von Trump veröffentlicht, wo er seinen Parteifreunden nahe lege, McConnell abzusetzen. „Die Republikanische Partei kann mit politischen ‚Anführern‘ wie Senator Mitch McConnell an ihrer Spitze nie wieder respektiert oder stark sein“, erklärte Trump. „Wenn republikanischen Senatoren zu ihm halten, werden sie nie wieder gewinnen.

In der Erklärung attackierte Trump McConnell weiter. Er sei „einer der unbeliebtesten Politiker der USA“, ein „düsterer missmutiger“ Politiker „der nicht lächelt“. Dem 78-Jährigen fehle es an „politischen Verständnis, Weisheit, Begabung und Persönlichkeit“, erklärte Trump.

Trump macht McConnell für den Verlust der Mehrheit im Senat verantwortlich. Er äußerte außerdem Bedauern, ihn im Vorfeld der Wahl unterstützt zu haben. „Ohne meine Unterstützung hätte McConnell verloren, und zwar übel.

Im Impeachment-Prozess gegen Trump stimmte McConnell zwar am Samstag für einen Freispruch, aber danach sagte er, dass Trump sei ohne jeden Zweifel „praktisch und moralisch verantwortlich“ für die Kapitol-Erstürmung. Trumps Verhalten am 6. Januar sei eine „schändliche Verletzung seiner Pflichten“ gewesen. McConnell verwies zugleich auf die Möglichkeit straf- und zivilrechtlicher Verfahren gegen Trump.

Dieser Machtkampf zeigt einen deutlichen Riss in der Partei. Viele Politiker des moderaten Lagers wollen mit den Rechtspopulisten brechen. In weiten Teilen der Partei und bei der Basis ist Trump aber nach wie vor sehr populär. Das führt zu heftigen Konflikten zwischen dem moderaten und dem rechten Parteiflügel.

Quelle: zdf.de