Bei den Parlamentswahlen im Kosovo zeichnet sich ein deutlicher Sieg der größten Oppositionspartei ab. Nach Auszählung von 65 Prozent der Stimmen lag in der Nacht zum Montag (15.02.) die linke Bewegung „Vetevendosje“ („Selbstbestimmung“) mit Spitzenkandidat Albin Kurti klar vorne. Nach Medienberichten lag die Bewegung bei 48 Prozent der Stimmen. Die Partei von Ministerpräsident Avudullah Hoti lag nur bei 14 Prozent der Stimmen.

Viele Anhänger der linken Partei haben in der Hauptstadt Pristina gefeiert, tanzten und haben Feuerwerk gezündet. Die Partei von Kurti war schon bei den beiden letzten Wahlen angetreten und war immer die stärkste Kraft, aber man scheiterte an der Bildung einer Regierung. Der 45-Jährige ist bei den Jüngeren und den im Ausland lebenden Kosovaren beliebt, die der alten Führung vorwerfen, dass sie nichts gegen die Armut getan haben und die Korruption nicht bekämpfen.

Wegen einer Verurteilung für einen Protest mit Tränengas durfte Kurti nicht bei der Wahl antreten, aber seine Partei wird ihn wohl als Regierungschef nominieren.

Im Kosovo haben 1,8 Millionen Menschen die Möglichkeit gehabt das Parlament neu zu wählen. Mehr als 1.000 Kandidaten aus 28 politische Gruppen standen zur Wahl. Insgesamt gab es 120 Sitze im Parlament neu zu besetzten. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Zentralen Wahlkommission bei 47 Prozent.

Die Wahl wurde angesetzt, weil das Verfassungsgericht die Stimme eines wegen einer Straftat verurteilten Abgeordneten für ungültig erklärt hatte, die dem Regierungskabinett zur Bestätigung durch das Parlament verholfen hatte.

Quelle: zdf.de