Deutsche Ermittler haben im Rahmen einer international konzentrieren Aktion ein Cyberware-Netzwerk zerschlagen. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Mittwoch (27.01.) mit. Die Infrastruktur des vor allem vom organisierten Verbrechen genutzten System „Emotet“ sei unter Kontrolle.
Zusammen mit den Strafverfolgungsbehörden der Niederlande, der Ukraine, Litauens, Frankreichs, Großbritanniens, Kanadas und der USA ist dies erfolgt. Die Aktion wurde von Europol und Eurojust koordiniert.
„Emotet“ war eins der „gefährlichsten Instrumente für Cyber-Attacken“ der letzten Jahre, sagte eine Sprecherin von Europol. „Die Infrastruktur funktionierte im Kern wie ein erster Türöffner in Computer-System auf weltweiter Ebene“, so die Behörde weiter. Über ein Word-Dokument, häufig als harmloser Anhang einer E-Mail getarnt oder auch als Link, wurde dann damit in das System eingebrochen. So bald dann der illegale Zugang dann gelungen war, wurde dieser dann an Cyber-Kriminelle verkauft. So konnten sie dann Trojaner einschleusen, um wie zum Beispiel an Bank-Daten zu kommen oder Daten für viel Geld weiter zu verkaufen oder auch Lösegeld für gestohlene Daten zu erpressen.
Die Schadsoftware hatte unter anderem am Kammergericht Berlin zu einem Totalschaden der IT geführt und musste dann vom Landesnetz von Berlin getrennt werden. Auch das Klinikum Fürth und bei der Stadtverwaltung Frankfurt am Main hatte „Emotet“ für erhebliche Schäden gesorgt. Dazu kamen den Ermittlern zufolge noch zehntausende Computer von Privatpersonen dazu. Nach Einschätzung der Ermittler entstand alleine in Deutschland ein Sachschaden ihn Höhe von mindestens 14,5 Millionen Euro.
Die Ermittlungen wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Computerbetrugs und anderer Straftaten liefen demnach schon im August 2018 ab. Die Zerschlagung bedeute „eine wesentliche Verbesserung“ der Cybersicherheit in Deutschland.
Quelle: zdf.de