Nach der Inhaftierung des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny haben die russischen Behörden nun auch die Mitarbeiter und Unterstützer von Nawalny im Visier. So wurde nun die Sprecherin des Kreml-Kritikers, Kira Jarmysch, nach einem Protestaufruf die ganze Nacht von der Polizei festgehalten und fand sich am Freitag (22.01.) vor Gericht wieder, schrieb sie auf Twitter.
Sie wurde nun für neun Tage Haft verurteilt, sagte sie. Mehrere Koordinatoren von Regionalvertretungen Nawalnys kamen auch in Gewahrsam. So passierte das in den Städten Wladiwostok, Krasnodar und Kaliningrad.
Am kommenden Samstag (23.01.) wurden in rund 70 Städten in Russland Proteste gegen die Inhaftierung von Nawalny angekündigt. Außerdem wollen sie auch gegen die Repression unter Kremlchef Wladimir Putin auf die Straße gehen. Die EU und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel forderten die Freilassung von Nawalny.
Der Sprecher des Präsidenten, Dimitri Peskow, warnte vor der Teilnahme an den nicht genehmigten Protesten. Die russischen Sicherheitsorgane tun alles dafür, um diese Demonstrationen zu verhindern, heiß es. Seit Monaten werden in Russland keine Demonstrationen genehmigt, unter Verweis der Corona-Pandemie.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat in einer Mitteilung den „Missbrauch von Corona-Maßnahmen“, um das Recht auf Versammlungsfreiheit zu beschränken kritisiert. Mit den Festnahmen der Aktivisten und bereiter Einschüchterung werde versucht, die Solidarität mit dem inhaftierten Putin-Gegner Nawalny zu verhindern.
Quelle: Spiegel.de