Durch die Corona-Pandemie ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland zum ersten Mal seit 2013 wieder gestiegen. Im vergangenen Jahr kletterte die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen um 429.000 auf knapp 2,7 Millionen, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag (05.01.) mit. Zugleich waren noch nie so viele Menschen in Kurzarbeit.
Die Arbeitslosenquote stieg im Jahresdurchschnitt um 0,9 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent. Auch im Dezember blieb sie auf diesem Niveau. BA-Chef Detlef Scheele sagte: „Der Einbruch am Arbeitsmarkt vom Frühjahr wirkt noch nach.“ Die Folgen der Corona-Pandemie und der Maßnahmen zu ihrer Eindämmung seien weiter sehr deutlich sichtbar. Dazu erklärte Schelle: „Die stabilisierende Wirkung der Kurzarbeit hat jedoch Beschäftigung gesichert und eine höhere Arbeitslosigkeit verhindert.“
Im Vergleich mit dem Dezember 2019 gab es im Dezember 2020 480.000 mehr Arbeitslose als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat kletterte die Arbeitslosigkeit im Dezember 2020 jedoch nur leicht um 8.000 auf 2,707 Millionen. Saisonbereinigt sank die Arbeitslosenzahl demnach im Monatsvergleich um 37.000. Ökonomen hingegen hatte mit einem Plus von 10.000 gerechnet.
Laut Bundesagentur für Arbeit waren noch nie zuvor so viele Menschen gleichzeitig in Kurzarbeit wie im letzten Jahr. Der Höchststand wurde im April mit knapp sechs Millionen Menschen erreicht, das waren 18 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Während der Wirtschaft vor mehr als zehn Jahren lag der Höchststand in Sachen Kurzarbeit bei 1,4 Millionen Menschen.
Quelle: zdf.de