Die Gespräche über einen Brexit-Handelspakt zwischen Großbritannien mit der Europäischen Union (EU) werden doch noch einmal verlängert. Darauf haben sich EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und der britische Premierminister Boris Johnson bei einem Telefonat geeinigt, wie beide Seiten mitteilten.
Trotz der Erschöpfung nach fast einjähriger Verhandlung und mehrfach gerissener Fristen seien beide der Ansicht, dass es verantwortungsvoll sei, noch letzte Anstrengungen zu unternehmen, heiß es weiter. Man habe die Unterhändler beauftragt, die Verhandlungen fortzusetzen. Sie sollten nun prüfen, „ob ein Abkommen zu diesem Zeitpunkt doch erreicht werden kann“. Eine neue Frist wurde nicht genannt.
Schon heute, am Sonntag (13.12) hätte die endgültige Entscheidung darüber fallen sollen, ob die Verhandlungen über einen Handelspakt abgebrochen werden oder doch noch ein Deal zustande kommt. Darauf hatten sich von der Leyen und Johnson sich am Mittwoch (09.12) geeinigt. Zwei Themen sind vor allem sind umstritten: die Frage der fairen Wettbewerbsbedingungen und der Zugang europäischer Fischer zu britischen Gewässern. Aber auch über die Instrumente zur Durchsetzung des Abkommens herrscht keine Einigung.
Die beiden Chefunterhändler David Forst und Michel Barnier hatten am Morgen noch einmal nach einem Kompromiss gesucht. Ein Anzeichen für einen Durchbruch gab es hier nicht. Johnson und der britische Außenminister Dominic Raab halten einen No-Deal-Brexit für wahrscheinlich.
Quelle: Tagesschau.de