Lorenz Caffier (CDU), der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, ist wegen einem Waffenkauf bei einem Händler aus dem Umfeld der rechtsextremen Gruppe „Nordkreuz“ zurückgetreten. „ich muss erkennen, dass ich in dieser Situation nicht mehr die nötige Autorität besitze, um das Amt des Innenministers mit ganzer Kraft bis zum September 2021 ausüben zu können“, heißt es in einer Erklärung. „Ich trete daher als Minister für Inneres und Europa mit Ablauf des heutigen Tages zurück.“
Letzte Woche hatte Caffier noch ausweichend auf eine Frage einer Journalistin geantwortet, ob er privat als Jäger eine Waffe bei oder über ein ehemaliges Mitglied einer rechtextremistischen Gruppierung gekauft oder bei diesem ein Schießtraining absolviert habe. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel gab er dann zu, diese gekauft zu haben.
Im Jahr 2018 hatte er eine Glock bei einem Sportschützen erworben und trainierten auch auf dessen Sportschießanlage. Dieser gehört zur rechtsextremistischen Gruppe „Nordkreuz“. Zum Zeitpunkt des Kaufes habe Caffier nichts über mögliche Kontakt des Mannes zu Rechtsextremisten vermutet. Es verletze ihn zutiefst und sei eine extrem große Belastung, „dass in der Berichterstattung irgendeine Nähe zu rechten Kreisen suggeriert wird.“ Caffier wies diesen Vorwurf zurück und sagte das es „schlicht absurd“ sei.
Der CDU-Politiker stellte den Rücktritt als Schritt dar, um seine Familie, sein Umfeld und seine Mitarbeiter zu schützen. „Die letzten Tage waren für alle eine unerträgliche Belastung und ich kann es vor mir nicht verantworten, die Menschen, die sehr viel für mich geopfert haben, weiterhin dieser Belastung auszusetzen“, heiß es. Er wolle Schaden von der Landesregierung, von der Koalition und letztlich damit auch vom Land abwenden.
Mehrmals kritisierte er die Berichterstattung über diesen Fall. Diese sei „völlig enthemmt“ gewesen.
Quelle: Spiegel.de