Im ersten Wahlgang bekam keiner der Kandidatinnen eine klare Mehrheit.
Am 29.November kommt es zum zweiten Wahlgang.
Heiligs Blechle!
Vor Acht Jahren hat sich der Grüne Fritz Kuhn in einer Stichwahl gegen den CDU Kandidaten Sebastian Turner gerade so durchsetzen können.
Am Sonntag dem 08. November war es dann wieder soweit, dass in der Schwabenmetropole am Neckar gewählt wird, diesmal ohne Fritz Kuhn, der das Amt nach einer Amtszeit abgibt.
Gleich 14 Kandidatinnen haben sich auf den Posten im Rathaus beworben, hier mal kurz aufgelistet mit jeweiliger Parteienunterstützung:
17,2% Veronika Kienzle (Die Grünen)
31,8% Frank Nopper (CDU)
9,8% Martin Körner (SPD)
14,0% Hannes Rockenbauch (SÖS)
2,2% Malte Kaufmann (AfD)
2,6% Michael Ballweg
0,3% Friedhild Miller
4,4% Sebastian Reutter
0,8% John Heer
0,3% Marco Völker
1,0% Ralph Schertlen
0,6% Issam Abdul-Karim
15,0% Marian Schreier
0,1% Werner Ressdorf
Wahlbeteiligung: 49%
[Vorläufiges Endergebnis. Quelle: https://statistik.stuttgart.de/wahlen/html/oberbuergermeisterwahl/2020/hauptwahl/obhw2020_kandidaten.html]
Die Themen haben sich in den Acht Jahren nicht großartig verändert, außer dass man jetzt das Milliarden (Grab, Meinung des Autors) Projekt „Stuttgart 21“ dulden muss.
Wichtige Themen diese Wahl sind Sicherheit innerhalb der Stadt, Lösung des Verkehrproblems (Stuttgart ist Stauhauptstadt), die Genderfrage innerhalb der städtischen Verwaltung, der Klimawandel, die Mietsituation (Stuttgart gilt als eine der teuersten Städte Deutschlands) und wie soll es seit einigen Jahren nicht anders sein, Flüchtlinge.
Die OB Wahl in Stuttgart ist nicht nur für die rund 700.000 Einwohner wichtig, sondern auch für den Einzugsbereich aus der Region Stuttgart mit seinen Rund 3 Millionen Einwohnern und deren Industrie, welches als eines der stärksten Metropoleregionen Deutschlands und Europas gilt.
Die Amtszeit Fritz Kuhns ist laut den Stimmen der BürgerInnen Stuttgarts nicht so zufriedenstellend abgelaufen. Das Verkehrsproblem wurde nicht angegangen, die Mietpreise sind explodiert und die Krawallnacht ist leider nur die Spitze des Eisbergs.
Gerade die Kulturszene in Stuttgart fühlt sich von ihrem scheidenden Bürgermeister in Stich gelassen, Stichwort Opernhaus und Theaterhaus.
Fritz Kuhn, welcher auch im Bundestag für Bündnis90/Die Grünen saß, hinterlässt eine Stadt voller Baustellen, welche nicht fit für die Zukunft und deren Herausfordungen ist.
Stuttgart wird sehr unter der neuen Haltestelle leiden (https://www.youtube.com/watch?v=V49b13fYFik), der Klimawandel ist jetzt schon deutlich im Kessel zu spüren, die Mietsituation wird weiterhin eskalieren und der Verkehr wird zusammenbrechen wenn der nächste Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Baden-Württembergs nichts Unternimmt.
UPDATE 9. November 2020
Nachdem der SPD Kandidat Martin Körner auf nicht einmal 10% der Stimmen kam, zog er seine Kandidatur für eine Stichwahl noch am gestrigen Abend zurück.
Der Kandidat Hannes Rockenbauch von Stuttgart Ökologisch Sozial (SÖS), welcher durch die Stuttgart 21-Schlichtung medial bekannt wurde, lies seine Personalie offen, da er zu einem Kompromiss bereit wäre, wenn man sich in einem sozial-ökologischem Papier einigen kann.
Michael Ballweg, der Kopf der „Querdenken“-Demonstrationen, erhielt weiterhin durch das ausufern in Leipzig viel Kritik an „seiner“ Querdenkerszene, welche sich gegen die Verordnungen gegen die Coronakriese setzen möchte. Überraschend sind die knapp 3% trotzdem gewesen, die meisten Stimmen holte er sich in Bad Canstatt, genauso wie ein weiterer querdenkender Kandidat von der AfD.