Am Freitagmorgen (06.11) wurden in Deutschland im Zusammenhang mit dem islamistischen Terroranschlag in Wien Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. In Niedersachsen, Hessen und Schleswig-Holstein wurden von vier Personen die Räume durchsucht, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) auf Twitter mit.

Die Durchsuchungen finden nach Angaben des BKA in Osnabrück, Kassel und im Kreis Pinneberg bei Hamburg statt. Die Durchsuchungsbeschlüsse seien am Donnerstag (05.11) beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs erwirkt worden. Vorher habe die österreichische Justiz entsprechende Erkenntnisse an deutschen Behörden übermittelt, heiß es. Alle vier seien nicht tatverdächtig. Die Durchsuchungen dienten nur der Sicherstellung von möglichen Beweismittel. Festnahmen gab es demnach nicht.

Wie schon der Attentäter von Wien wurden auch die vier Männer aus Deutschland, die zwischen 19 und 25 Jahre alt sind, der Islamistenszene zugerechnet. Ein Mann aus Kassel und einer der zwei Osnabrücker seien vom 16. bis zum 20. Juli in Wien gewesen. Dort hätten sie sich mehrmals mit dem Attentäter getroffen. Einer der beiden sei sogar bei ihm untergebracht gewesen, heiß es aus Sicherheitskreisen.

Es soll außerdem Kontakt über einen Messenger-Dienst gegeben haben. Auch der dritte Mann soll nach Angaben der Bundesanwaltschaft und des BKA über das Internet Kontakt zu dem Attentäter gehabt haben. Der Vierte hatte demnach keine direkte Verbindung, soll aber mit Kontaktpersonen des Mannes auch über das Internet kommuniziert haben.

Der Mann aus Schleswig-Holstein ist nach SPIEGEL-Informationen einschlägig aktenkundig sein und soll mit seiner Familie früher in Wien gelebt haben. Wegen eines fehlgeschlagenen Ausreiseversuchs nach Syrien mit anderen Islamisten sei er vor zwei Jahren von einem Hamburger Landgericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Quelle: zdf.de