Die Justiz-Richterin am Obersten Gerichtshof der USA, Ruth Bader Ginsburg, ist am Freitag (18.09) im Alter von 87 Jahren in ihrem Haus in Washington gestorben. Das teilte der Oberste Gerichtshof, der Supreme Court mit.
Todesursache soll Bauchspeicheldrüsenkrebs gewesen sein. Der Krebs habe Metastasen gebildet. Ginsburg hatte im Juli bekanntgegeben, dass sie wieder Krebs habe und sich einer Chemotherapie unterziehen müsse.
Ihre Kollegen am höchsten US-Gericht würdigten das Vermächtnis der streitbaren Juristin. Das Weiße Haus setzte die Flaggen auf halbmast, wie eine Sprecherin mitgeteilt hatte. Nancy Pelosi, die Mehrheitsführerin im Repräsentantenhaus, zeigte sich bekümmert über den Tod von Ginsburg. Ihr Ableben sei „ein unermesslicher Verlust für unsere Demokratie und für alle, die sich opfern und anstreben, eine bessere Zukunft für unsere Kinder zu gestalten.“
Durch den Tod der Richterin droht nun ein Streit um die Nachbesetzung. Sechs Wochen sind noch bis zur Präsidentschaftswahl und es stellt sich die Frage, ob US-Präsident Donald Trump eine Kandidatin oder einen Kandidaten noch vor der Wahl ernennen kann oder erst nach der Wahl. Trump selbst äußerte sich nicht dazu. Er sagte, dass Ginsburg „eine großartige Frau“ gewesen sei, die ein „großartiges Leben“ geführt habe.
Ginsburg wurde vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton im Jahr 1993 in den Supreme Court berufen. Zuletzt galt sie als unangefochtene Führungspersönlichkeit des linken Flügels des Gerichtshofs, bei ihren Bewunderern genoss sie fast einen Status als einer Art Rockstar. Bevor sie Richterin wurde, brachte sie als Architektin der Frauenrechtsbewegung in den 1970er Jahren in sechs wichtigen Justizfällen Argumente vor.
Quelle: zdf.de