Der Giftanschlag auf den Kremlkritiker Alexej Nawalny soll nach Angaben seines Teams vor der Abreise aus dem sibirischen Ort Tomsk stattgefunden haben. Mehrere Wasserflaschen hatte man in seinem Hotelzimmer sichergestellt, so sein Team auf Instagram. Nawalny war demnach bereits abgereist.
Damit lässt sich der Zeitpunkt der Vergiftung des Politikers eingrenzen. Sie muss noch vor seiner Abreise aus dem Hotel in der sibirischen Stadt erfolgt sein. Das Instagram-Video zeigt die Suche seines Teams nach verdächtigen Gegenständen in seinem Hotelzimmer. Wegen der frühen Abreise von Nawalny war das Zimmer noch nicht sauber gemacht worden. So haben welche aus seinem Team die Gelegenheit genutzt und haben das Zimmer nach möglichen Sachen durchsucht, die mit seiner Vergiftung zu tun haben können. Zu dem Zeitpunkt war der Kremlkritiker schon auf dem Weg nach Moskau. Die Maschine musste in Omsk zwischenlanden, wo dann Nawalny ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
In dem Video sieht man drei Plastikflaschen, die in Plastiktüten verpackt werden. Zu hören ins eine Frau, die offenbar eine Hotel angestellt war. Sie warnte: „Wenn Sie etwas mitnehmen wollen, dann nur über die Polizei, hat mir der Direktor gerade gesagt.“ Eine männliche Stimme antwortet: „Dem können wir uns leider nicht fügen.“
Ende August ist Nawalny bei dem Flug von Tomsk nach Moskau zusammengebrochen. In Omsk lag er für einige Tage im Krankenhaus, bis er dann nach Berlin in die Charité gebracht wurde. Dort wurde dann seine Vergiftung mit einem Nervenkampfgift der Nowitschok-Gruppe bestätigt. Moskau weist jede Schuld zurück. Dem russischen Politiker geht es derweil wieder gut und er meldete sich auf Instagram mit einem Foto zurück.