Innerhalb von 38 Tagen verlang der britische Premierminister Boris Johnson eine Einigung bei den Verhandlungen um ein Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und seinem Land. Sollte bis Mitte Oktober noch immer keine Lösung gefunden sein, droht der konservative Politiker mit einem „No-Deal-Brexit“. Einem wirtschaftlichen Bruch mit der EU.

Laut vorab veröffentlichten Auszügen aus einer Rede, die Johnson am Montag (07.09) halten will, setzt Johnson die EU unter Druck. Bis zum 15. Oktober soll eine Einigung zu einem Handelsabkommen werden, oder es kommt zu einem No-Deal-Brexit. Johnson sagte am Sonntag (06.09), dass sein Land innerhalb von Wochen sich vom Verhandlungstisch sich zurückziehen kann.

Die EU hatte schon deutlich gemacht, dass aus ihrer Sicht die Verhandlungen bis Mitte Oktober zum Abschluss kommen müssen. Die Vereinbarungen müssten danach noch übersetzt und vom EU-Parlament ratifiziert werden.

Seit Ende Januar ist Großbritannien kein Mitglied der EU mehr. Doch man ist bis Jahresende noch Mitglied der Zollunion und des EU-Binnenmarktes. Sollten sich London und Brüssel nicht auf ein Abkommen einigen, droht 2021 ein harter wirtschaftlicher Bruch mit Zollen und anderen Handelshemmnissen. Experten warnen in einem solchen Fall von schweren wirtschaftlichen Folgen für beide Seiten.  

Die achte Verhandlungsrunde zwischen London und Brüssel beginnt am Dienstag in der britischen Hauptstadt.

Quelle: zdf.de