Die Europäische Union und die NATO prüfen nach dem Giftanschlag auf den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ihren Umgang mit Russland. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bezeichnete am Donnerstagabend (03.09) Sanktionen gegen Moskau als eine mögliche Option. Für die EU erklärte er, Brüssel behalte „sich das Recht vor, geeignete Maßnahmen, einschließlich restriktiver Maßnahmen zu ergreifen“, sollte Russland bei den Ermittlungen zu dem Anschlag nicht kooperieren.
Am Freitag (04.03) hat die NATO eine Sondersitzung einberufen und will über den Fall Nawalny beraten. Nach der Sitzung will Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel vor die Presse treten. Das soll am Mittag passieren, teilte eine Sprecherin mit.
Die Bundesregierung hatte am Mittwoch erklärt, dass Nawalny „zweifelsfrei“ mit einem chemischen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde. Der bekannte Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin war am 22. August mit Vergiftungserscheinungen aus Russland nach Deutschland in die Berliner Charité geflogen worden und wird seitdem behandelt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilte den „versuchten Giftmord“ und kündigte an, dass gemeinsam mit EU und der NATO über eine „angemessene“ Reaktion entschieden werde.
Quelle: zdf.de