Gegner des Präsidenten von Belarus, Alexander Lukaschenko, wollen heute Strafanzeige wegen der Polizeigewalt gegen friedliche Bürger stellen. Die Sicherheitskräfte müssten für die brutalen Misshandlungen von Demonstranten und Gefangenen zur Verantwortung gezogen werden, sagte die Oppositionelle Maria Kolesnikowa. Zwei Menschen sind bei den Demonstrationen gestorben.
Die beiden Männer wurden am Wochenende unter großer Anteilnahme der Bürger beerdigt. Die genaue Todesursache der beiden, ist nicht bekannt. Zudem werden Medienberichten zufolge rund 80 Menschen vermisst.
Nach der Darstellung von Kolesnikowa befinden sich noch immer 4.000 Menschen in Haft. Bei einem Protestmarsch hatten Hunderttausende Menschen am Sonntag die Freilassung der politischen Gefangenen gefordert. Zudem verlangten sie den Rücktritt von Lukaschenko. Am Freitag hatte der Machtapparat rund 2.000 Gefangene freigelassen. Vielen zeigten danach schwere Verletzungen: Blutergüsse, blutigen Striemen auf dem Rücken, Platzwunden am Kopf und Verbrennungen von Blendgranaten. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sah auch Hinweise auf Folter.
Die Regierungsgegner wollen in den nächsten Tagen gegen Lukaschenko protestieren. Kolesnikowa sagte: „Wir werden keine Ruhe geben, bis die gegenwärtigen Machthaber zurückgetreten sind und Belarus ein freies Land wird. 26 Jahre Alptraum müssen enden.“
Vorher trat Lukaschenko, der auch als „letzter Diktator Europas“ genannt wird, auf dem Unabhängigkeitsplatz in Minsk vor Unterstützern auf und betonte, dass er nicht nachgeben werde. Heute, am Montag (17.08) will er sich mit streikenden Mitarbeitern einer Fabrik treffen.
Quelle: n-tv.de