AfD-Fraktionschef Alexander Gauland erwägt im nächsten Jahr nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren. Als Grund nannte der 79-Jährige den Zustand der Partei. In der „Welt am Sonntag“ sagte er, dass er immer gesagt habe, dass er das erst im Winter entscheiden wolle.

Aber: „Wenn ich das hier so sehe, bin ich eher skeptisch. Ich fürchte, die Partei geht schwierigen Zeiten entgegen, und ich sehe im Moment kaum Möglichkeiten, sie davor zu bewahren.“ Als Fraktionschef würde er dann nicht mehr zur Verfügung stehen.

Den Ausschluss des brandenburgischen AfD-Politikers Andras Kalbitz hatte die Grabenkämpfe in der Partei zuletzt verschärft. Gauland hatte sich gegen einen Ausschluss ausgesprochen. Das Bundesschiedsgericht der AfD hatte die Aufhebung von Kalbitz aus der Partei vor einer Woche bestätigt. Gauland stellte daraufhin die Unabhängigkeit des Bundesschiedsgerichts infrage und machte deutlich, dass er sich „einzig und allein nach den Entscheidungen der ordentlichen Gerichtbarkeit richten“ werden.

Gauland erneuerte auch seine Kritik gegen AfD-Chef Jörg Meuthen, der im Mai mit einer knappen Mehrheit im Bundesvorstand den Rauswurf des Rechtsaußen Kalbitz herbeiführte. Der Vorstand hatte den Rauswurf damit begründet, dass Kalbitz bei einem Parteieintritt 2013 vorherige Mitgliedschaft bei den Republikanern und in der als rechtsextrem eingestuften und inzwischen verbotenen „Heimmattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) verschwiegen habe.

Quelle: zdf.de