Aus Protest gegen den Umgang von Facebook mit Hasskommentare, Propaganda, Spam und Fake News, haben weitere Unternehmen ihre Werbung auf dem Sozialen Netzwerk gestoppt. Die von Bürgerrechtsorganisationen Mitte Juni ins Leben gerufene Initiative #StopHateForProfit führte auf ihrer Webseite am Sonntag in einer Liste gut 90 Unternehmen, die ihre Werbung auf Facebook in den USA erst einmal gestoppt haben. Viele dieser Unternehmen wollen den Boykott sogar auf Instagram und Twitter ausweiten.
Große Namen, die bei diesem Werbe-Boykott dabei sind, sind unter anderem Unilever und der Autobauer Honda. Auch Coca-Cola kündigte an, mindestens für 30 Tage auf allen Social-Media-Plattformen auf der ganzen Welt die Werbung einzustellen. Man schließe sich aber nicht dem Boykott an, betonten Sprecher in vielen US-Medien. Auch Starbucks kündigte an, dass man jegliche Werbung in Soziale Medien bis auf Weiteres pausieren lässt.
Die US-Protestwelle gegen Rassismus und Polizeigewalt im Zuge des Todes des Afroamerikaners George Floyd hatte die Kritik an Facebook wieder aufflammen lassen, die zu lasch mit Hass, Beleidigungen und Fake News vorgeht. Dazu trug auch Facebook-Chef Mark Zuckerberg teil, der sich weigerte, gegen umstrittene Aussagen von US-Präsident Donald Trump einzuschreiten. Es gab sogar Kritik von eigenen Mitarbeitern des Konzerns. Mit dem Aufruf zum Werbeboykott auf Facebook, trifft man dort den Konzern am schlimmsten, denn Facebook macht fast seinen ganzen Umsatz durch Werbeeinnahmen.
Die Aktie von Facebook ist am Freitag unter Druck geraten, nach dem zahlreiche Unternehmen angekündigt hatten, ihre Werbung aus Protest zurückzuziehen. Facebook verlor gut 8 Prozent, was der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge einem Wertverlust von 56 Milliarden Dollar entsprach. Zuckerberg habe rund 7 Milliarden Dollar seines Privatvermögens eingebüßt. Der Facebook-Chef kündigte am Freitag an, gegen Hasskommentare, Falschmeldungen und Spam vorzugehen. Auch die Werbung soll frei voll Hass werden.
Quelle: n-tv.de