Die Grundschulkinder in Nordrhein-Westfalen sollen ab dem 15. Juni wieder täglich zur Schule gehen. Das hat die Schulministerin des Landes Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag angekündigt.

Ihren Angaben zufolge soll in einem festen Klassenverband unterrichtet werden. Anfangs- und Pausenzeiten sollen an den Schulen für die Klassen gestaffelt werden. Statt dem Abstandsgebot sollen Gruppen auf diese Weise strikt unter sich bleiben – und möglichst nur vom Klassenlehrer unterrichtet werden. Eine Maskenpflicht wird es nicht geben.

Es braucht viel Personal, um in einem größeren Umfang in den Klassenräumen den Unterricht anbieten zu können. Gebauer hatte vor einigen Tagen schon angekündigt, dass ältere oder vorerkrankte Lehrer nicht mehr grundsätzlich vom Unterricht in den Klassenräumen ausgenommen werden sollen.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) kritisiert die Pläne aus Düsseldorf scharf. Die hart erarbeiteten Konzepte mit einem Mix aus tageweisem Präsenzunterricht und Lernen auf Distanz würden nun umgeworfen. Der Landesvorsitzende Stefan Behlau sagte: „Wir sind fassungslos über den Umgang mit den Schulen in Nordrhein-Westfalen.“ Die ganze Energie müsse in die Planung des nächsten Schuljahres fließen. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) äußerte sich empört und sprach von „reiner Symbolpolitik“ auf dem Rücken von Schülern und Lehrern.

Die weiterführenden Schulen werden bis zu den Sommerferien (in NRW beginnen sie am 29.06) den Mix aus Distanz- und Präsenzunterricht beibehalten.