Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat erstmals in Deutschland eine Zulassung für die klinische Prüfung eines Impfstoff-Kandidaten gegen das Coronavirus erteilt. Wie das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel am Mittwoch mitgeteilt hatte, hat das Mainzer Unternehmen Biontech die Genehmigung, seinen Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen. Es geht um eine neuartige Impfstofftechnik auf RNA-Basis.

Der Wirkstoff solle zunächst an gesunden Freiwilligen getestet werden. Damit solle zunächst die Verträglichkeit des Stoffes überprüft werden, das wird in einer sogenannten Phase-Eins-Studie gemacht werden. Sollte diese erfolgreich sein, würde in einer Phase-Zwei-Studie die Wirksamkeit der Impfung überprüft werden.

Es werden normalerweise Eiweiß in Impfstoffen verwendet, als Antigen oder Antikörper. Das soll nun anders sein, es soll vielmehr RNA gespritzt werden. Das bedeutet, die genetische Bauanleitung für Viren-Proteine. Der Vorteil von RNA-Impfstoffen zu normalen Impfungen: Es könnten sehr schnell sehr große Mengen hergestellt werden.

Im Fall des Impfstoffs für das Coronavirus soll die Sequenz eines sogenannten Spike-Proteins gespritzt werden, also die Bauabteilung für die Stacheln der Außenhaut des Virus. Diese Struktur braucht das Virus, um in menschliche Zellen einzudringen und sich so zu vermehren.