Bei der Präsidentenwahl in Afghanistan liegt Amtsinhaber Aschraf Ghani vorne. Nach Angaben der Unabhängigen Wahlkommission (IEC) hat er 50,64 Prozent der Stimmen bekommen. Sollte dieses Ergebnis so bleiben, dann wäre keine Stichwahl erforderlich. Wann das offizielle Ergebnis vorgelegt werden soll, ist nicht bekannt.
Der Herausforderer, der bisherige Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah, holte rund 39,5 Prozent der Stimmen. Er schon angekündigt das Ergebnis nicht anerkennen zu wollen. Nach seinen Angaben hätten noch 300.000 Stimmen ausgesiebt werden müssen, bevor eine Wahlkommission die Stimmennachzählung beginne. Nach einer Ansicht waren diese ungültig. In einigen Provinzen hatten seine Anhänger die Nachzählung blockiert.
Die Wahlkommission hatte die vorläufigen Wahlresultate fast drei Monate nach der Präsidentenwahl am 28. September veröffentlicht. Wegen der schlechten Sicherheitslage, Enttäuschung über Regierung und mangelndem Vertrauen in den Wahlen nach Fälschungsvorwürfen, gab es die geringste Wahlbeteiligung seit dem Fall des Taliban-Regimes 2001.