Der ehemalige Bundesligist und Traditionsverein SG Wattenscheid 09 stellt mit sofortiger Wirkung seinen Mannschaftsbetrieb in der Regionalliga West ein. Das hat der Klub am Mittwoch mitgeteilt. Insolvenzverwalterin Anja Commandeur sagte: „Ich bin sehr enttäuscht, dass es trotz des hohen Engagements vieler Personen aus dem Verein und dessen Umfeld nicht gelungen ist, Sponsoren für die Finanzierung des Spielbetriebs zu gewinnen.

In einer Mitteilung auf der Vereinshomepage heiß es: „Das wäre der erste Schritt in Richtung Sanierung gegangen, um die Zeit bis Jahresende dafür zu nutzen, langfristige Sponsoren für die restliche Saison und die Spielzeit 20/21 zu suchen.“ Das 3:0 am Samstag gegen die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf war damit das letzte Spiel für die erste Mannschaft von Wattenscheid.

Den monatlichen Liquiditätsbedarf hatte Commandeur auf 70.000 bis 100.000 Euro beziffert, je nach Erfolg und Prämienanspruch der Regionalmannschaft. Bislang konnte der Spielbetrieb durch das Insolvenzgeld bis Ende September abgesichert werden. Nach Informationen des „Kicker“ wären „mindestens 600.000 Euro“ nötig gewesen, um den Spielbetrieb bis zum Saisonende zu sichern. Der Verein habe immer wieder erklärt den Spielbetrieb aufrecht erhalten zu wollen.

Eine gute Nachricht gibt es immerhin für die Jugendarbeit des Vereins. Dieser kann fortgesetzt werden. So teilte der Verein mit: „Der Spiel- und Trainingsbetrieb für 211 Kinder und Jugendliche und ihre Trainer und Betreuer geht weiter. Eine Gruppe engagierter Privatleute und Unternehmen bringt die notwendigen Mittel auf, um den Spiel- und Trainingsbetrieb der Jugendabteilung für die laufende Saison zu sichern.

Der künftige Vorstand soll sich aus diesen Reihen formieren und dem Verein eine neue zukunftsfähige Struktur geben, um verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen, Teilte der Verein mit. „Gemeinsam mit der Insolvenzverwalterin soll der Traditionsverein über das Insolvenzplanverfahren erhalten bleiben.