Im Dieselskandal ist nun Anklage gegen den ehemaligen Chef des Autobauers Audi, Rupert Stadler, erhoben worden. Drei weiteren Beschuldigten bekamen auch eine Anklage. Ihnen werde Betrug, Falschbeurkundung sowie strafbare Werbung vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft München II am Mittwoch mit.
Bei den anderen Beschuldigten legt sie zur Last, Motoren für Fahrzeuge der Marken Audi, VW und Porsche entwickelt zu haben, deren Steuerung mit einer unzulässigen Softwarefunktion ausgestattet gewesen sei. Stadler werde vorgeworfen, spätestens ab Ende September 2015 von den Manipulationen gewusst zu haben, schrieb die Staatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung. Trotzdem habe Stadler weiterhin den Absatz von betroffenen Fahrzeugen der Marken Audi und VW veranlasst beziehungsweise diesen „nicht verhindert“.
Insgesamt sind 250.712 Fahrzeuge der Marken Audi, rund 71.577 Fahrzeuge von VW und 112.131 von Porsche sind davon betroffen. Laut der Pressemitteilung wurden diese Autos in den USA und in Europa verkauft.
Stadler wurde Mitte Juni 2018 wegen Betrugsverdachts und Verdunkelungsgefahr in Ingolstadt festgenommen und saß insgesamt vier Monate in U-Haft. Stadler wurde daraufhin als Audi-Chef entlassen. Sein Nachfolger wurde Bram Schot.