Das türkische Verfassungsgericht in Ankara hat die Untersuchungshaft des Welt-Reporters Deniz Yücel für rechtswidrig erklärt. Das Recht auf persönliche Freiheit und Sicherheit sei verletzt worden, urteilten die Richter.

Zudem stellte Yücel einen Antrag auf Schadensersatz von rund 25.000 türkische Lira, umgerechnet rund 3.800 Euro. Eine getrennte Schadenersatzklage laufe aber noch, sagte der Anwalt von Yücel, Veysel Ok. Da stehe die Entscheidung noch aus. Yücel hatte die Türkei nach seiner Freilassung wegen Verdienstausfällen, Anwaltskosten und Freiheitsberaubung auf rund 440.000 Euro verklagt.

Der Journalist saß ein Jahr ohne Anklageschrift in türkischer Haft, zeitweise auch in Einzelhaft. Im Februar 2018, ein Jahr nachdem er verhaftet wurde, kam er raus. Durch diese Haft wurden die politischen Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland schwer belastet.