Andrea Nahles zieht nun die Konsequenzen. Sie wird als Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD zurücktreten. Sie übernimmt das schlechte Abschneiden der Sozialdemokraten bei den Europawahlen und der Bürgerschaftswahlen in Bremen. In einer Presseerklärung kündigte sie ihren Rücktritt von beiden Ämtern an. Sie wolle damit die Möglichkeit öffnen, dass in beiden Funktionen die Nachfolge geordnet geregelt werden könnte, teilte sie darin mit.
„Die Diskussion in der Fraktion und die vielen Rückmeldungen aus der Partei haben mir gezeigt, dass der zur Ausübung meiner Ämter notwendige Rückhalt nicht mehr da ist“, erklärte sie. Am Montag werde sie daher im Parteivorstand ihren Rücktritt als SPD-Vorsitzende und am Dienstag dann auch als Fraktionsvorsitzende zurück.
Nahles kam in der Vorstandsklausur unter Druck, weil sie am Montag vor allem über die „Strategiefähigkeit der Partei“ beraten will. Sie wurde im April 2018 Nachfolgerin von Martin Schulz als Parteichefin, im September 2017 wurde sie Fraktionschefin.