Zum dritten Mal hat das britische Unterhaus das Brexit-Abkommen abgelehnt. Diesmal haben 344 Abgeordnete gegen das Abkommen gestimmt. Nur 286 stimmten dafür. Durch diese erneute Ablehnung des Vertrags droht nun ein harter Austritt Großbritanniens aus der EU am 12. April. Außerdem kann man noch eine Verschiebung des Brexits beantragen, doch man müsste dann bei der Europawahl im Mai teilnehmen.

Premierministerin Theresa May sagte kurz nach der Abstimmung, das Votum werde „schwere“ Folgen haben. Nach Ansicht von May bliebe nicht mehr genug Zeit, um einen Chaotischen Brexit zu vermeiden. Labour-Chef Jeremy Corbyn forderte hingegen den Rücktritt von May und will Neuwahlen. Die Befürchtungen der Premierministerin werden von der EU-Kommission geteilt. In Brüssel hält man jetzt einen Brexit ohne Vertrag am 12. April für wahrscheinlich, wie ein Sprecher der Kommission mitteilte.

EU-Ratspräsident Donald Tusk hatte kurz nach der Entscheidung im Unterhaus einen EU-Sondergipfel einberufen. Auf Twitter schrieb er: „In Anbetracht der Ablehnung des Rücktrittsabkommen durch das House of Commons habe ich beschlossen, am 10. April einen Europäischen Rat einzuberufen“.