Große Überraschung bei den Linken: Sahra Wagenknecht wird nicht erneut für die Linken als Fraktionsvorsitzende im Bundestag kandidieren. Das hat Pressesprecher am Montag bestätigt.
Wagenknecht begründete ihre Entscheidung mit gesundheitlichen Problemen. Schon am Wochenende zog sie sich aus der Sammlungsbewegung „Aufstehen“ zurück. Seit 2015 führt sie die Fraktion zusammen mit Dietmar Bartsch an. Sie war von Anfang an umstritten in dieser Position. Als Mitglied der Kommunistischen Plattform war sie all jeden ein Dorn im Auge, die die Partei auf Regierungskurs trimmen wollen. Wagenknecht ging immer auf Distanz zu möglichen Bündnissen mit SPD und Grünen.
Viele Linken waren auch unzufrieden mit Wagenknechts Alleingängen in der Flüchtlingspolitik. Sie wandte sich etwa in einem von ihr mitverfassten Text gegen die „alleinige Moral einer grenzenlosen Willkommenskultur“ ab. Solche Äußerungen sind es auch, die auch immer zu einem Streit zwischen Wagenknecht und der Parteispitze geführt haben. Dieser Konflikt lähmte die Linken schon seit Jahren.
Bis zum Herbst, wenn dann die Neuwahl des Fraktionsvorstands ansteht, will die 49-Jährige nicht mehr weitermachen. Sie will weiterhin politisch aktiv bleiben und werde sich weiterhin für ihre Überzeugungen und soziale Ziele engagieren.