Die britische Innenministerin Amber Rudd ist zurückgetreten. Es ging um den Migrationsskandal um karibische Einwanderer. Am Sonntagabend teilte das Büro von Premierministerin Theresa May mit, dass man Rudds Rücktritt akzeptiert habe. Kurz zuvor hatte Rudd noch versichert, auf dem Posten bleiben zu wollen und so sicherstellen zu wollen, dass das Einwanderungssystem Großbritanniens „menschlich“ sei.
Der Skandal um karibische Einwanderer hat seit Tagen die Schlagzeilen beherrscht. Genau geht es um ein Fehlverhalten der britischen Behörden gegenüber Menschen aus der Karibik, der sogenannten „Windrush-Generation“. Die Einwanderer haben ihren Wohnsitz seit Jahren legal im Land und sind nun in den Kampf der Regierung gegen illegale Einwanderer hineingezogen worden. Wie der „Guradian“ berichtet, wurden einigen von die medizinische Versorgung verweigert.
Seit 2012 geht Großbritannien hart gegen illegale Einwanderer vor. Damit kämpfen auch legal Migranten. Ihnen wurden Wohnungen, Jobs oder medizinische Behandlungen verwehrt, weil Mieter, Arbeitgeber und Ärzte den Einwanderungsstatus von ihnen in Frage stellen. Rudd geriet letzte Woche jedoch auch in die Kritik, nachdem ein Memo aus dem Jahr 2017 aufgetaucht ist. Dort war von spezifischen Zielvorgaben für „vollstreckte Abschiebungen“ die Rede.
Für May ist es ein bitterer Verlust. Schon Anfang des Jahres hatte sie ihr Kabinett umgebildet, nachdem ihr Vize über irreführende Angaben zu Pornobildern von seinem Arbeitscomputer gestolpert war. Vorher ist ihre Entwicklungshilfeministerin und ihr Verteidigungsminister zurückgetreten.
Quelle: heute.de, FAZ.net, YouTube.com