NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst wird nicht als Kanzlerkandidat der CDU/CSU ins Rennen steigen. Das sagte der CDU-Politiker am Montagabend (16.09.). Er stünde „aktuell“ nicht als Kandidat zur Verfügung, aber er wolle Friedrich Merz als Kanzlerkandidat unterstützen. „Nur einer starken und einigen Union im Bund wird es auch gelingen, die Ampel abzulösen“, sagte der CDU-Politiker. Es sei seine Pflicht, diese Geschlossenheit zu fördern und zu sichern, sagte er weiter.
Mit dieser Verkündigung nehmt sich Wüst selbst aus dem Rennen um die Kanzlerkandidatur der CDU/CSU. Zuletzt hatte Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder im Zweifel bereitzustehen, allerdings auch Merz den Vortritt lassen zu können. Dieser sei tief verwurzelt im Sauerland und genieße nun die Unterstützung seines Heimatverbandes. Wüst sagte: „Er hat unsere Partei wieder vereint, er hat die Bundestagsfraktion oppositionsfähig gemacht“, sagte Wüst über Merz. „Wir beide sind uns einig, dass für den Erfolg der Union persönliche Interessen keine Rollen spielen dürfen.“
Zugleich griff der NRW-Ministerpräsident die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP an und bezeichnete sich als die schlechteste Bundesregierung seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Er nannte die islamistischen Angriffe, die jüngst in Solingen passierten, und die Wahlerfolge von rechtsextremistischen Parteien eine „Zäsur“. Die Gräben im Land würden sich vertiefen. Für die Bundestagswahl im Herbst 2025 wolle sich Wüst für eine geschlossene CDU/CSU starkmachen, sagte er.
Quelle: SPIEGEL