In Chile hat der ehemalige Studentenführer Gabriel Boric die Präsidentenwahl gewonnen. Der Kandidat für das linke Wahlbündnis kam bei der Stichwahl am Sonntag (19.12.) nach der Auszählung von 99,5 Prozent der Stimmen auf 55,9 Prozent.

Sein Gegenkandidat, der rechtsgerichtete Kandidat Jose Antonio Kast, dessen Familie deutsche Wurzeln hat, bekam 44,1 Prozent und erkannte seine Niederlage an. Auf Twitter schrieb er: „Ich habe gerade mit Gabriel Boric gesprochen und ihn zu seinem großen Triumph beglückwünscht. Ab heute ist er der gewählte Präsident Chiles.“ Diese Wahl galt als Weichenstellung für die politische Richtung des Landes.

Boric hatte 2011 die Studentenproteste in Chile angeführt und im ersten Wahlgang den zweiten Platz knapp hinter Kast belegt. Der 55-Jährige lag in den jüngsten Umfragen leicht vorne. Boric verspricht ein öffentliches Bildungswesen und bessere Gesundheitsversorgung. Er setzt sich außerdem auch für die Rechte von Migranten, Indigenen und Homosexuelle.

Kast hingegen hatte Steuersenkungen, einen Grenzgraben für illegale Einwanderer und ein hartes Vorgehen gegen Kriminelle in Aussicht gestellt. Er gilt als Sympathisant des früheren Diktators Augusto Pinochet.

Quelle: zdf.de