Die EVP-Fraktion will die Abstimmung zur EU-Urheberrechtsreform im EU-Parlament vorziehen. Weil die Proteste immer grĂ¶ĂŸer werden wollen die Konservativen schon nĂ€chste Woche darĂŒber abstimmen. Das schlug CSU-Politiker und Spitzenkandidat der EVP bei der Europawahl Manfred Weber vor. UrsprĂŒnglich war die Abstimmung fĂŒr Ende MĂ€rz geplant.

Der federfĂŒhrende Rechtsausschuss des Parlaments hatte den Weg fĂŒr das Votum letzte Woche geebnet und die Übereinkunft mit den anderen Gremien der EU bestĂ€tigt. Ende MĂ€rz sollte die Abstimmung im Parlament stattfinden, was fĂŒr die EVP zu lange dauert. Sie begrĂŒndete die Initiative Webers auf Twitter damit, dass sie schon gleich nach dem Beschluss der Fachpolitiker dafĂŒr ausgesprochen habe, dass das Plenum entscheiden sollte, „sobald der finale Gesetzestext fertig ist“.

Julia Reda, die als parlamentarische Schattenberichterstatterin fĂŒr die GrĂŒnen als erste auf den Plan der EVP aufmerksam gemacht hatte, wertete es als „Unding, mit welcher Verachtung die Union hier den öffentlichen Protesten entgegentritt“. Es sei das eine, anderer Meinung zu sein und anders abzustimmen. Deswegen dĂŒrfe man mit Verfahrenstricks dem lauter werdenden Widerstand und dem fĂŒr den 23. MĂ€rz angekĂŒndigten europaweiten Aktionstag gegen Artikel 13 das Wasser abgraben.

Derweil wurden viele Proteste in Deutschland gegen diese Vorziehung angekĂŒndigt. Eine findet am heutigen Dienstag in Berlin vor der CDU-Zentrale statt.