Die Partei von Ministerpräsident Albin Kurti hat die vorgezogene Parlamentswahl im Kosovo klar gewonnen. Nach Auszählung von fast allen Wahllokalen kommt die Regierungspartei Vetevendosje (Selbstbestimmung) auf 49,4 Prozent der Stimmen, wie die staatliche Wahlkommission in der Hauptstadt Pristina mitteilte.
Damit wird die Partei im neuen Parlament fast die Hälfte der Sitze bekommen und könne zusammen mit einigen Parteien der ethnischen Minderheiten über eine Regierungsmehrheit verfügen, berichtet das Portal „koha.net“.
Den Erfolg der Vetevendosje führten Kommentatoren auf das große Mobilisierungspotenzial der Partei zurück. Geholfen habe ihr auch der Wahltermin zwischen Weihnachten und Neujahr. In dieser Zeit kommen viele Kosovaren, die im Ausland arbeiten, darunter auch in Deutschland, in ihre Heimat. Diese Wählergruppe unterstützt in besonders hohem Maße die Vetevendosje.
Die Wahl war notwendig, weil nach der letzten regulären Parlamentswahl im Februar es zu keinen klaren Mehrheitsverhältnissen gekommen war. Vetevendosje hatte die Wahl gewonnen, war aber auf einen Koalitionspartner aus der Opposition angewiesen. Nachdem sich die Parteien nicht auf eine Koalition einigen konnten, musste Staatspräsidentin Vjosa Osmani die Neuwahl ausschreiben.
Die liberale Demokratische Partei (PDK) kommt nach Angaben der Wahlkommission auf 21 Prozent, die bürgerliche Demokratische Liga des Kosovos kam auf 13,6 Prozent und die konservative Allianz für die Zukunft kam auf 5,7 Prozent. Im kosovarischen Wahlsystem stehen der serbischen Minderheit 10, den anderen Volksgruppen, unter ihnen Bosniaken, Türken und Roma, weitere 10 Mandate im 120-sitzigen Parlament zu.
Die Wahlbeteiligung lag bei 45 Prozent und damit etwas unter der vom Februar, wo sie bei 46,6 Prozent lag.
Quelle: ZDF, dpa, AFP



