Die Eröffnung des milliardenschweren Projekts „Stuttgart 21“ der Deutschen Bahn wird nicht im nächsten Jahr stattfinden. Das hat der SWR aus Krisen der an dem Projekt beteiligten Partner erfahren. Die Eröffnung war für Dezember 2026 geplant. Wann nun der Bahnhof eröffnet werden soll, ist bisher nicht bekannt.
Über den geplatzten Eröffnungstermin informierte Bahn-Chefin Evelyn Palla selbst. Man peile jetzt das Jahr 2027 an. Einen genauen Termin könne man erst Mitte 2026 sagen, wenn ein valides Konzept für die Fertigstellung der Arbeiten vorliege, zitierte das Nachrichtenmagazin „SPIEGEL“ aus Konzernkreisen. Andernfalls drohe ein weiterer Vertrauensverlust.
Wie der „SPIEGEL“ weiter berichtet, sind technische Probleme am sogenannten Digitalen Knoten Stuttgart schuld an der Verzögerung. Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt, mit dem die Leit- und Sicherungstechnik der Bahn im Großraum Stuttgart digitalisiert wird. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins gibt es wohl Probleme mit der Zulassung und der Freigabe von Technik des japanischen Konzerns Hitachi, einem zentralen Projektpartner der Deutschen Bahn beim Digitalen Knoten.
Schon mehrfach ist der Termin von „Stuttgart 21“ verschoben worden. Ursprünglich war die Inbetriebnahme für 2019 vorgesehen. Im Juli hatte die Bahn noch gesagt, dass man zumindest Ende 2026 einige Teile in Betrieb nehmen wolle. Der Fernverkehr und ein Teil des Regionalverkehrs sollten dann in den neuen Tiefbahnhof fahren. Ein anderer Teil des Regionalverkehrs hingegen sollte noch bis Mitte 2027 weiter im alten oberirdischen Kopfbahnhof enden, teilte die Bahn damals mit.
Laut dem „SPIEGEL“-Bericht hätten schon im Sommer die Analysten der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH sowie des Beratungsunternehmens PWC gezeigt, dass es mit dem geplanten Eröffnungsdatum erhebliche Risiken geben würde. Nach einer weiteren Überprüfung hat dann Palla die Reißleine gezogen.
Quelle: ARD, SPIEGEL



