In Irland hatte es gestern (25.10.) Präsidentschaftswahlen gegeben und die Anwältin Catherine Connolly geht als Siegerin dieser Wahl hervor. Sie bekam nach offiziellen Angaben mehr als 63 Prozent der Stimmen. Für die Mitte-Rechts-Regierung in Dublin ist dies eine herbe Niederlage.

In ihrer Siegesrede sagte Connolly: „Ich werde eine Präsidentin sein, die zuhört, die nachdenkt und die sich zu Wort meldet, wenn es nötig ist. Gemeinsam können wir eine neue Republik gestalten, die jeden achtet.“ Die Kandidatin der Mitte-Rechts-Regierung, Heather Humphreys, bekam nur 29,5 Prozent der Stimmen. Humphreys hatte ihre Niederlage schon vor dem offiziellen Ergebnis eingeräumt und auch ihrer Konkurrentin Connolly gratuliert: „Catherine wird eine Präsidentin für uns alle sein, und sie wird meine Präsidentin sein.

Überschattet wurde die Wahl von vielen ungültigen Stimmen, die abgegeben wurden. Dies wertete man als Protest über den Mangel an weiteren Kandidaten bei dieser Wahl.

Connolly, die als unabhängige Kandidatin ins Rennen ging, aber von den Parteien wie Sinn Féin, Labour, den Sozialdemokraten, People Before Profit und den Grünen unterstützt wurde, gilt als EU-Kritikerin, progressive Politikerin und als eine, die zusammenführen und nicht spalten will. Sie ist dennoch nicht unumstritten. Sie ist in den vergangenen Wochen zum Beispiel kritisiert worden, als sie die deutschen Verteidigungsausgaben mit der Wiederaufrüstung der 1930er Jahre verglichen hatte.

Der Präsident von Irland wird für sieben Jahre gewählt. Das Staatsoberhaupt hat begrenzte Befugnisse, etwa wie Gesetze auf ihre Verfassungsmäßigkeit zu prüfen. Wie in Deutschland ist der Präsident von Irland weitgehend von repräsentativen Aufgaben geprägt. Aber der Präsident, in diesem Falle ja die Präsidentin, spielt eine wichtige Rolle als moralische Instanz.

Quelle: ARD