Die italienische Schauspielerin Claudia Cardinale ist im Alter von 87 Jahren in Frankreich gestorben. Sie starb im Kreise ihrer Kinder in der Stadt Nemours in der Nähe von Paris, wo sie zuletzt lebte, teilte ihr Agent Laurent Savry mit. „Sie hinterlässt uns das Vermächtnis einer freien und inspirierten Frau – als Frau wie auch als Künstlerin„, schrieb er in einer Mitteilung an die Nachrichtenagentur AFP.

Cardinale spielte in mehr als 150 Filmen, darunter die Meisterwerke „Der Leopard“ und „Achteinhalb“, mit. Ohne es je zu wollen, stieg sie schnell zu einem internationalen Star auf. „Sie ist das einzige einfache und gesunde Mädchen in diesem Milieu von Neurotikern und Heuchlern„, sagte der italienische Schauspieler Marcello Mastroianni über sie.

Sie selbst sagte im Alter von 74 Jahren dem Sender France Culture: „Ich hatte das Glück, in den magischen Momenten des Kinos anzufangen. Alle großen Regisseure waren meine Lehrer, und ich habe nie jemanden angerufen. Sie haben mich gefragt.

Claudia Cardinale wollte eigentlich Lehrerin oder Forscherin werden. Doch dann wurde die gebürtige Tunesierin mit 17 Jahren zur „schönsten Italienerin von Tunis“ gewählt und gewann eine Reise zum Filmfest von Venedig. Dort hat sie die Aufmerksamkeit mehrerer Regisseure auf sich gezogen. Mit 20 Jahren „wurde ich zur Heldin eines Märchens, zum Symbol eines Landes, dessen Sprache ich kaum sprach„, schrieb Cardinale in ihrer Autobiografie. In den ersten Filmen musste sie sogar noch synchronisiert werden. Sie konnte Französisch, Arabisch und Sizilianisch sprechen, aber sie konnte kein Italienisch sprechen.

Die Italienerin setzte sich auch für die Rechte von Frauen und Homosexuellen, den Kampf gegen Aids, gegen die Todesstrafe sowie für Kinder in Kambodscha ein. Im Jahr 2000 wurde sie zur Unesco-Botschafterin für Frauenrechte ernannt.

Quelle: n-tv, AFP